Da wir leider während der Winterwartung nicht parallel an der D-B11 weiterbauen konnten, musste diese ein halbes Jahr pausieren. Da kam uns die 20-Jahr-Feier der Akaflieg am 23.06.2018 als notwendige Motivation, Baufortschritt zu erreichen, natürlich sehr gelegen.
So gab es einige Schleif-und-Spachtel-Marathons, bei denen wir einen deutlichen Fortschritt bei der Formgebung der oberen Stringer im Mockup erzielen konnten. Lediglich im vorderen Abschnitt am Übergang zum Ringspant müssen noch einige Arbeitsstunden in die symmetrische Gestaltung gesteckt werden, beim restlichen – weitaus größeren – Teil fehlt nur noch der letzte Feinschliff. Die Formabnahme rückt somit in greifbare Nähe!
Für diese Formabnahme soll das Mockup wieder in die Rumpfnegativform gelegt werden, um möglichen Verzug zu vermeiden. Aus diesem Grund wurde bereits im Voraus der Flügel-Rumpf-Übergang entfernt, der im Zusammenhang mit den Windkanaluntersuchungen im vergangenen Jahr gefertigt wurde. Dieser soll nochmals neu gestaltet werden sobald wir die Tragflächen vom Duo Discus XL vor Ort haben. Die entsprechenden Stellen wurden neu lackiert und eingeschliffen, um unser Mockup in einen präsentablen Zustand zu versetzen.
Des Weiteren wurden die Arbeiten an der Hauptspantengruppe weitergeführt: Der Fahrwerksdeckel war in der Vergangenheit bereits gefertigt, jedoch nicht exakt zugeschnitten worden. Für die Deckplatte und die Aufsätze des vorderen und hinteren Hauptspants wurden zunächst schon bestehende Sandwichplatten verwendet. Da unsere oberen Stringer im Mockup vor dem Fahrwerksdeckel gefertigt wurden, konnte wir diesen nicht ohne weiteres auf den Fahrwerksseitenwänden platzieren. Aus diesem Grund haben wir ihn in der Mitte durchgeschnitten und in zwei Teilen eingesetzt. Da im späteren Rumpfbau die Hauptspantengruppe vor der Verklebung der beiden Rumpfschalen zusammengebaut und eingesetzt wird, sollte dort dieses Problem nicht auftreten. Um die spätere Zugänglichkeit, beispielsweise für einen Testeinbau der Steuerung, nicht zu gefährden, wurden die Bauteile nur mit Silikon eingeklebt oder festgesteckt. Zudem ist bereits bekannt, dass sich die Geometrie einzelner Bauteile noch geringfügig ändern wird und sie somit nochmals ausgewechselt oder bearbeitet werden müssen.
Nachdem wir im April bereits einen ersten Versuch in der Fertigung unseres aus ergonomischen Gründen gebogenen vorderen Querkraftrohrs durchgeführt hatten, folgte im Juni nun ein Zweiter. Das Grundprinzip bei der Fertigung ist, dass zunächst zwei Glaskernhälften gefertigt werden, zwei Spanten eingesetzt, die Kernhälften verklebt und anschließend die tragenden Kohlelagen auf den Kern laminiert werden.
Erste Problemstellen konnten wir beim zweiten Versuch beheben: So wurde eine neue Halterung gebaut, in die der Glaskern eingespannt und annähernd stufenlos gedreht werden konnte. Dies sollte eine bessere Zugänglichkeit beim Legen der einzelnen UD-Bänder ermöglichen. Zudem existiert nun eine Schablone zur einfachen Positionierung der Spanten. Jedoch gestaltet sich eine gleichmäßige Lagenverteilung des Kohle-UD-Gewebes weiterhin als schwierig. Aufgrund der Querschnittsänderungen kommt es an bestimmten Stellen zu Überlappungen, die spätestens ab der achten von 14 UD-Lagen deutlich sichtbar sind. Bis jetzt haben wir noch keine zufriedenstellende Lösung hierfür gefunden – es wird demnach noch mindestens einen weiteren Fertigungsversuch geben.
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