Der diesjährige Zellenwartlehrgang wurde vom 28. November bis 2. Dezember 2017 von der Flugwissenschaftlichen Vereinigung Aachen (FVA) ausgerichtet. Elli, der Beschichter und meine Wenigkeit (Julia) haben dort zusammen mit vierzehn weiteren Akafliegern aus Braunschweig, Hannover, Darmstadt, München und natürlich Aachen in den fünf Tagen viel neues Wissen und praktische Erfahrungen gesammelt.
Als wir am Montagabend an der Aachener Werkstatt ankamen staunten wir nicht schlecht – wir hatten schon einiges über die Werkstatt gehört und unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Wir erhielten direkt eine Werkstattführung und bewunderten die gute Ausstattung und Organisation mit der dort gearbeitet wurde.
Von Dienstag bis Donnerstag erhielten wir jeweils vormittags Theorieunterricht von Heiko, einem alten Herrn der FVA, welcher gleichzeitig Werkstattleiter und ein wandelndes Lexikon voll mit nützlichem Wissen und viel Erfahrung ist. Er konnte uns sowohl grundlegendes Wissen als auch nützliche anwendungsbezogene Tricks und Tipps zur allgemeinen Winterwartung und Reparatur von Segelflugzeugen in Faserverbundbauweise beibringen. Nachmittags übten wir dies in der Praxis: die Sicherung von Schrauben- und Bolzenverbindungen, die Bestimmung des Ruderrestmoments, das korrekte Schleifen (man kann es nie oft genug lernen!), Laminieren, Reparatur eines Schadens an einem GFK-Bauteil, Lackieren … alles unter der Anleitung erfahrener Aachener Akaflieger. Doch auch der Beschichter als gelernter Lackierer konnte uns noch den ein oder anderen Kniff zeigen.
Donnerstagabend halten die Aachener wöchentlich eine Versammlung ab, welcher wir nach einem Besuch des Aachener Weihnachtsmarktes und einer Tasse wohlschmeckenden Glühweins beiwohnen durften. Wir waren neugierig, wie derartige Treffen bei einer anderen Akaflieg ablaufen! Es hat sich auf jeden Fall gelohnt: Eine bunte Mischung aus strukturiertem Ablauf, konstruktiven und chaotischen Diskussionen, einem sehr amüsanten Beitrag zweier frisch gewordener alter Herren zu ihrer Akaflieg-Laufbahn und einem anschließenden Versacken in der Stammkneipe haben zu einem sehr gelungenen Abend geführt.
Manch einem fiel das Aufstehen und vor allem Wachbleiben am nächsten Morgen doch sehr schwer, auch die ein oder andere Tasse Kaffee bewirkte nicht bei jedem den gewünschten Effekt. Trotzdem standen auf der Tagesordnung am Freitag die Theorie und Prüfung zum Grundmodul, bei der wir die grundlegenden rechtlichen Gegebenheiten bei der Segelflugzeuginstandhaltung erlernten.
Am letzten Tag des Lehrgangs wurde uns nach einer Wiederholungsrunde der Zellenwarttheorie der Ablauf eines Infusionsverfahrens anhand der Fertigung eines Lampenschirms gezeigt, bevor wir die Prüfung zum Zellenwart ablegten – und allesamt bestanden! Mit vielen neuen Erfahrungen bestückt, traten wir so am Samstagnachmittag die Heimreise gen Osten an. Wir brennen nun darauf unser neu gewonnenes Wissen und unsere Fähigkeiten bei uns in Dresden anzuwenden. Hier noch mal ein großes Dankeschön an die gesamte beteiligte Aachener Truppe! Nicht nur war der Lehrgang sehr hilf- und lehrreich, sondern auch die Verköstigung der Teilnehmer war von erster Sahne!
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