Im Februar 2012 ergab sich die Gelegenheit, zwei Wochen Messzeit im Windkanal auf die Untersuchung von Detailwiderständen unter Laborbedingungen zu verwenden. Mit Pitotsonden wurden die Nachläufe von Querruder-Endscheiben und Ruderanlenkhutzen vermessen, die Sichtbarmachung der Transition im Anstrichversuch geübt. Die Nachlaufdellen der Endscheiben sind gut zu erfassen, die Ruderanlenkungen führen fast nur zu einer Verschiebung des Nachlaufs; die Anstriche „verliefen“ unerwartet gut. Lage und Ausmaß der laminaren Ablöseblase entsprechen dem, was aus der Messung der Druckverteilung her zu erwarten war. Lediglich Turbulenzkeile stören das Bild. Auf der Druckseite mögen sie Zweifel aufkommen lassen, ob prähistorische Höhlenmalereien wirklich alle von unseren Vorfahren stammen.

Im Juli 2012 erfuhr das Sondermessprojekt von Stefan Gaubisch im Rahmen einer Studienarbeit eine Neuauflage. Zur Erweiterung der Datenbasis sollten die Flüge in ähnlicher Konfiguration bei verschiedenen Wetterlagen und mit unterschiedlichen Piloten wiederholt werden. Die Anströmung wurde wie schon 2010 mit einer Gesamtfluglagesonde und vier Conradsonden untersucht. Lediglich die Inertialeinheit musste durch andere Messgeräte ersetzt werden. Während der Messphase kamen eine Reihe Messflüge zusammen, darunter auch ein Windenschlepp und ein 200km-Streckenflug. Bei einem weiteren Streckenflug wurden aufgrund einer ausgelösten Sicherung leider keine Daten aufgezeichnet. Die Auswertung der Messdaten ist momentan in Arbeit. Zu erwarten sind Erkenntnisse über Auftriebsverteilung und Böengestalt in verschiedenen Thermiksituationen; auch der F-Schlepp und der Windenstart soll genauer betrachtet werden.

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