Nachdem das Spantenmodell vom Januar 2006 etwas weiter in den Mittelpunkt der Werkstatt gerückt wurde und so besser handhabbar ist, wurde versucht, die Spanten des Urmodells auszurichten. Dafür wurde uns freundlicherweise vom Geodätischen Institut der Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften der TU Dresden ein Präzisions-Rotationslaser zur Verfügung gestellt. Für die genaue Ausrichtung haben die Pressspanplatten eingefräste Rillen, die genau die horizontale sowie vertikale Bezugsebene darstellen. Um in der Stahlstange, auf der sämtliche Spanten aufgefädelt sind, möglichst wenig Eigenspannung durch das Gewicht der Platten zu erzeugen, unterstützten wir das Profil mit 3 Stelzen, sodass die Mittelachse nahezu gerade war. Beim Anwerfen des Lasers stellte sich dann heraus, dass wir im Prinzip jeden Spant neu setzen und ausrichten müssten, um die Rumpfkontur nach Zeichnung erstellen zu können. Wir fragten uns schon, mit welchem Alkoholspiegel das Modell beim ersten Versuch im Januar 2006 wohl ausgerichtet wurde. Außerdem stellten wir fest, dass in der neben dem Modell hängenden Zeichnung drei Spanten mehr eingezeichnet sind, als reell vorhanden waren. Somit konnten wir auch nicht eindeutig klären, ab welcher Stelle nun genau die Platten um 3° geneigt sein sollten, wie es in der Zeichnung vermerkt war. Dazu kam, dass nach Zeichnungserstellung die Rumpfkontur um 200mm verlängert wurde, woraus sich wieder die Frage nach der wirklichen Gesamtzahl der Spanten ergab. Ein kurzer Anruf bei Phillip, der auch um 1900UTC noch mit hoher Zuverlässigkeit in der Firma zu erreichen ist, klärte den Sachverhalt schnell auf:

Die in der Werkstatt hängende Zeichnung erfuhr später noch einige Revisionen. Seitdem stehen alle Spanten genau senkrecht. Die Anzahl der aufgefädelten Spanten entspricht genau der Zahl von Spanten, die in der aktuellsten Zeichnung angegeben ist. Die Spanten wurden im Januar 2006 mit Berücksichtigung der Durchbiegung der Eisenstange ausgerichtet, man muss nur die alte Stütze mit der originalen Höhe wieder an die alte Stelle setzen …

Und – simsallabim – die [eine] alte Stütze wieder an die ursprüngliche Stelle gesetzt und schon standen die Spanten in Reih und Glied genau ausgerichtet in der Werkstatt. Jetzt nur noch senkrecht stellen und anschließend ne Flasche Bier aufmachen …
Zu Versteifung der Spanten untereinander sollten ursprünglich Holzleisten eingesetzt werden, die allerdings dank ewiger Diskussionen um Beschaffenheit, Steifigkeit, Preis und Anzahl noch nicht in der Werkstatt angekommen waren. Aber Not macht ja bekanntlich erfinderisch und so durchforsteten Dabina und Moritz den riesigen Stapel Schalungsplatten im „Außenlager“ und wurden fündig: 12mm dicke Sperrholzplatten, die nur darauf warteten, auf die richtige Länge gesägt zu werden. 8 Hilfsspanten (sternförmig angeordnet zur Aufnahme von Biegung und Torsion zwischen den Spanten) wurden daraufhin für die erste Versteifung angefertigt.

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