Da ein früherer Versuch, den Rumpf mittels Photogrammetrie selbst zu vermessen, gescheitert war, suchten wir nach professioneller Unterstützung. Im Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik der TU Dresden wurde es uns schließlich ermöglicht, das Urmodell der D-B 11 millimetergenau zu vermessen. Für diese aufwendige Aktion gab es mehere Gründe: Zum Einen wollten wir wissen, wie genau der Ist- dem Soll-Zustand entspricht. Zum Anderen brauchten wir eine Grundlage für die weitere Konstruktion des Rumpfes. Des weiteren ist es uns dadurch möglich, Bezugsebenen für das spätere Vermessen und Ausrichten des Flugzeugs und seiner Einbauteile vorzusehen. Für diese Aktion musste das Urmodell allerdings in die Dresdner Johannstadt gebracht werden, was bei einem Eigengewicht von rund 250kg und einem starren Stahlgestellt eine Herausforderung darstellte. Aber dank des akafliegerischen Ideenreichtums gelang es uns, unseren von der Firma Spindelberger Fahrzeugbau für die D-B 11 gesponserten Cobra-Anhänger für den Transport klar zu machen.
Bei der eigentlichen Vermessung wurde zuerst mit TRITOP eine Punktwolke des gesamten Körpers erfasst, die dann als Grundgerüst für das Abtastsystem ATOS verwendet wurde. Für die Erfassung mit TRITOP wurden zuerst etwa 500 Punkte stochastisch auf der Oberfläche verteilt. Mit einer Kamera, ausgestattet mit einem Spezialobjektiv, wurden dann Photos aus verschiedenen Blickwinkeln geschossen, auf deren Basis die Software die relative Position der Punkte im Raum berechnete. ATOS scannte anschließend detailgetreu die Oberfläche, indem ein auf das Urmodell projizierter Lichtstreifen durch zwei Kameras aufgezeichnet und an die zuvor ermittelte Punktwolke angelegt wurde. Am Ende stand uns ein digitales Modell unseres D-B 11 Urmodells mit einer Genauigkeit von 50μm zur Verfügung. Diese Genauigkeit wurde für die Weiterverarbeitung auf unseren Werkstattrechnern auf 0,3mm skaliert. Durch diese Vermessung konnten wir feststellen, dass es uns gelungen war, ein Modell mit vertretbaren Abweichungen zur CAD-Zeichnung herzustellen. Außerdem gewannen wir die Erkenntnis, dass das Urmodell so steif ist, dass es sich beim Drehen um die Modell-Längsachse nur minimal verformt und somit bedenkenlos die Negativformen darauf aufgebaut werden können.
Es kann kaum ein schöneres Weihnachtsgeschenk geben
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