Das Frühjahrsfluglager fiel coronabedingt leider aus und aufgrund weiterer Einschränkungen war uns auch die Durchführung des Pfingstfluglagers an unserem Heimatflugplatz in Schwarzheide nicht möglich. Glücklicherweise nahm uns der Stadtverein (Aeroclub Pirna) freundlich auf. Er ermöglichte uns unkompliziert den täglichen Flugbetrieb für unser kleines Fluglager und auch an dem ein oder anderen Tag darüber hinaus. Wir danken euch. So hatte die viel zu lange Winterpause endlich ein Ende…
Im Mittelpunkt des Fluglagers stand die Schulung. Ein neues Vereinsmitglied verbrachte seine ersten Tage bei uns am Flugplatz und konnte fürs Segelfliegen begeistert werden. Einige unserer Piloten kamen in ihrer Ausbildung ein gutes Stück weiter. An mehreren Tagen machten wir reihenweise Schulungs-F-Schlepps, manche lernten sauber Kurven fliegen, andere sammelten ihre ersten Streckenflugerfahrungen. Insgesamt machten wir 138 Starts und waren 42,5h in der Luft. 3 Piloten sind nun bereit für ihre baldige Lizenzprüfung.
Die Gegend um Pirna ist wunderschön. Erzgebirge und Sächsische Schweiz sind nur einen Katzensprung entfernt und mit etwas Glück ist auch eine Freigabe für den Dresdner Luftraum möglich. Für die Pirnesischen Streckenflughaie ist es selbstverständlich, morgens ihren Flieger an den Start zu schieben, um Nachmittags oder Abends nach vielen Stunden Flug wiederzukehren. Nun stand ich Flugschülerin mit Astir auch einmal mit dabei und hatte wenig Vorahnung, wie beeindruckend und faszinierend dieser erste Solo-Streckenflug für mich werden würde. Zuvor war ich bereits einige Male mit Fluglehrer on tour gewesen. Aber dieses Mal standen alle Entscheidungen unter meiner Verantwortung. Der sportliche Ehrgeiz entwich meiner Begeisterung. Mit einer Schnecken-Schnittgeschwindigkeit flog ich defensiv, aber selbstsicher quer den Wolkenstraßen gen Bautzen. Ich ertastete mir die Aufwinde von allen Seiten, flog bewusst durch sie hindurch und kreiste unterschiedlich schnell. Effizienz ist was anderes, aber auf diese Weise verstand ich so viel mehr vom Thermikfliegen als je zuvor. Mit einem Freiheitsdrang jenseits von Alrik´s Flugauftrag flog ich weiter Richtung Erzgebirge (natürlich in Gleitreichweite zu Pirna) und kreiste anschließend noch über der Bastei in der Sächsischen Schweiz. Zeitgleich flogen Max und Moritz unseren Doppelsitzer erfolgreich von Pirna nach Schwarzheide, damit die Schulung an den kommenden Wochenenden dort weiter gehen kann. In der Luft konnten wir uns zwar nicht treffen, aber nach meiner Landung holte ich die beiden dann in Schwarzheide ab.
Klasse Menschen, abendliches Grillen, der Badesee, die Sonnenuntergänge… man hätte sich keine angenehmere Flugplatzatmosphäre wünschen können. Mit diesen Bildern im Kopf stecken wir aktuell in der universitären Prüfungsphase oder schreiben Diplomarbeiten. Das nächste Fluglager naht bereits und vermutlich verschlägt es uns dann noch einmal nach Pirna…
Danke Alrik, Hans und Patrick für eure ehrenamtliche Schulungsbereitschaft.
Danke Stadtverein für eure Gastfreundschaft und Manu für deine F-Schlepps.
(Urmel)
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