Nicht die Asche bewahren, sondern die Glut weitertragen.
Lutz Müller


Schon kurz nach der Gründung der Akaflieg Dresden im April 1998 drückte mir Werner Schuffenhauer vom Fliegerclub Großrückerswalde einen Umschlag mit Fotos aus den 1930ern in die Hand und erklärte mir, dass es schon mal eine Akaflieg Dresden gegeben hätte. Wir erhielten bald darauf von Hans Zacher eine Kopie des eigentlich ersten Berichtsheftes der Akaflieg Dresden: die Festschrift zum 10-jährigen Stiftungsfest. Ein alter Herr der Akaflieg Berlin, Hans-Joachim Wefeld, sandte uns 1999 einige Exemplare seines Buches „Mitteldeutsche Hochschüler am Himmel“.

Neugierig geworden recherchierten wir in verschiedenen Dresdner Archiven. Der Umweg über Meldeämter und private Archive führte uns zu den persönlichen Nachlässen einzelner weniger Akaflieger. So erfuhren wir, dass die Akaflieg Dresden am 14.04.1924 gegründet (Zeitung Flugsport) wurde und sich schon 1933 wieder auflöste. Ihre ca. 15 Mitglieder zerstreuten sich in alle Welt. Im Universitätsarchiv fanden wir im Nachlass von Prof. Erich Trefftz über 200 Briefe von Mitgliedern der „alten“ Akaflieg. Sie reichen von 1926 bis 1936 und dokumentieren unter anderem die väterlich-freundschaftliche Verbundenheit vom Bauprüfer Erich Trefftz mit seinen Akafliegern und Studierenden.

2004 erreichte uns außerdem Material vom Lausitzer Luftfahrthistoriker Egbert Wünsche. Der größte Schatz wurde uns bisher von Mirko Schinnerling vom Sächsischen Verein für historisches Fluggerät zur Verfügung gestellt: die persönlichen Daten von Hans Schreier und seine zwei Fotoalben mit ca. 200 Bildern aus der Zeit zwischen 1928 und 1933. Diese illustrieren die Schriften aus den Archiven und sorgen für ein bildliches Verständnis unserer Geschichte.

Inzwischen gibt es einen „Arbeitskreis Idaflieg-Geschichte“ mit dem Ziel, ein für alle Akafliegs nutzbares Archiv aufzubauen. So würde es möglich, das Wissen und die Erfahrungen aller Akafliegs über die Generationen zu erhalten, und vor allem so einfach nutzen zu können, wie man es von einer Bibliothek kennt. Das setzt allerdings das Verständnis und die Mitarbeit aller Akaflieger voraus.

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